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Sent: Friday, July 31, 2009 9:23 PM
Subject: zdf.de: Blechen fuer die Bonus-Banker

zdf.Mail
Freitag 31.07.2009 [21.22 Uhr]MEZ
Ihnen wurde ein Artikel aus der heute.de-Redaktion von kiehl@rki-i.com geschickt.


Blechen für die Bonus-Banker
Banken schütten Geld aus, das den Steuerzahlern gehört
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/20/0,3672,7611124,00.html


Wenn jemand weiß, wie man mit Geld umgeht, sollte das eine Bank sein. Die
prüft bei jedem Kreditnehmer, ob er solide wirtschaftet. Doch in eigener
Sache versagt der Instinkt. US-Banken haben Milliarden an Boni
ausgeschüttet - das wird Ärger geben.


Denn das Geld gehörte streng genommen gar nicht den Instituten wie Goldman
Sachs oder Citigroup. Es gehörte dem Steuerzahler, der die amerikanischen
Banken im vergangenen Jahr mit 175 Milliarden Dollar subventionierte,
nachdem die mit ihren Ramsch-Anleihen glorreich untergegangen waren.

Es fragt sich nun tatsächlich, ob man sie nicht allesamt hätte pleite gehen
lassen sollen. Denn der Schaden, den die Herren Investmentbanker
angerichtet haben, war ohnehin nicht mehr rückgängig zu machen. Da sie nun
aber dabei sind, offensichtlich erneut ein zu großes Rad zu drehen und das
mildtätig gespendete Geld ihren leitenden Angestellten nachzuwerfen, stellt
sich schon die Frage, ob diese Firmen der Volkswirtschaft wirklich einen
Nutzen bringen.

Große Sprünge mit leerem Beutel
Ganz erstaunlich ist auch die Seelenruhe, mit der Banken wie Goldman Sachs
ihre Bonuszahlungen vornehmen, ohne auch nur im entferntesten an die Folgen
zu denken. So hat diese Firma 4,8 Milliarden Dollar an ihre Mitarbeiter
verteilt - von denen wurden mehr als 700 zu Millionären, wenn sie es nicht
schon waren. Diese Summe jedenfalls fraß mehr als den Gewinn von Goldman
auf. Verwunderlich ist dabei, was sich amerikanische Aktionäre so alles
bieten lassen.

Denn für sie bleibt am Ende ein Verlust bei dem Unternehmen, das ihnen
schließlich gehört. Ähnlich krass das Verhalten von JP Morgan: Die
Investmentbank stattete mehr als 1600 ihrer Mitarbeiter mit jeweils über
einer Million Dollar aus. Die Binnennachfrage im Raum New York dürfte für
eine Weile durchaus profitieren. Ansonsten aber ist das Känguru-Business:
Mit leerem Beutel kann man große Sprünge machen.

Der Staat kann es auch nicht
Skandal im Skandal ist aber auch das Verhalten des Staates. Washington hat
sich an vielen der unterstützten Banken beteiligt, so gehören dem Staat 34
Prozent der Citigroup. Gleichwohl konnte diese ungerührt mehr als fünf
Milliarden Dollar verteilen. Das Jahr 2008 hatte sie übrigens mit einem
riesigen Milliardenverlust abgeschlossen.

Da liegt der Schluss nahe, dass die Rettungsaktion des Steuerzahlers nicht
dazu geführt hat, die Begünstigten nun auch besser zu kontrollieren. Es ist
schon schändlich, wenn nun gerade die belohnt werden, die eine komplette
Weltwirtschaftskrise mit angezettelt haben.

Alles ist ein Grund zum Feiern
Mit ausgelöst hat die nun aufbrandende Debatte in den USA der New Yorker
Generalstaatsanwalt Cuomo, der einen detaillierten Bericht über die
Zahlungen vorlegte. Aber andere Behörden kommen offenbar nicht in die
Gänge. Erst künftig soll es einen Regierungsbeauftragten geben, der
Bonuszahlungen von staatlich gestützten Banken überwacht.

Da wird aber offenbar der Stall verschlossen, nachdem das Pferd weg ist.
Gefeiert wird an der Wall Street also bei jeder Lage. Und eines immerhin
weiß nun der Durchschnittsbürger: Es ist keineswegs so, dass eine Bank
Bonuszahlungen für gute Leistungen ausgibt, was immer wieder zur
Rechtfertigung von Riesengehältern angeführt wird. Sie zahlt auch bei
Verlusten, und dann wenn möglich mit fremdem Geld.





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