zurück

Landshuter,Straubinger, 13.August 2004

RISS IN DER MAUERVON DANIEL WECHTER

Die Forderung ist aller Ehren wert. Aber daß die Forderung des Präsidenten der deutschen Ärztekammer erfüllt wird, dürfte Jörg Dietrich Hoppe selbst kaum glauben. Denn die britische Regierung hat in Kenntnis der internationalen Widerstände und der bestehenden Verbote in Deutschland grünes Licht für das Klonen menschlicher Embryonen gegeben. Da braucht es keine Phantasie für die Vorstellung, London werde rückgängig machen, was es gerade erlaubt hat.

Wenn man so will, kommt die Freigabe für britische Forscher dem berühmten Riß in der Sperrmauer gleich: Wenn Wasser sich erst einmal irgendwo einen Weg gesucht und gefunden hat, bricht bald der ganze Damm. Übertragen auf die britische Erlaubnis bedeutet das, der Embryonenschutz insgesamt ist existenziell in Gefahr. Ehrgeizige Forscher, die das Verbot im eigenen Land stört, machen sich nun nach Großbritannien auf. Dann aber ist es Illusion, anzunehmen, daß die Forschungsergebnisse die britischen Inseln nicht verlassen.

Wenn sie dann auch noch so sind, wie das die Befürworter des Klonens menschlicher Embryonen unablässig versprechen, wächst der Druck auf die politischen Entscheidungsträger in anderen Ländern ins Ungeheuerliche. Nach dem Dominoprinzip werden sie der Reihe nach aus der bisher noch standhaften Ablehnungsfront kippen. Kurzum: Regierung und Parlament ihrer britischen Majestät haben der Wissenschaft die Erlaubnis zum Überschreiten des Rubikon gegeben. Ein gefährlicher Marsch hat begonnen.

Forderung nach weltweitem Klonverbot

Berlin. (AP/dpa) Die Genehmigung des ersten Klonversuchs mit einem menschlichen Embryo in Großbritannien ist in Deutschland auf Besorgnis und Kritik gestoßen. Ärzte und Politiker sprachen sich am Donnerstag für ein internationales Klonverbot aus. "Wir dürfen es nicht zulassen, daß Embryonen als Rohstofflieferanten gezüchtet werden", sagte de Präsident der Bundesärztekammer Jörg-Dietrich Hoppe. CDU/CSU Fraktionsvize Maria Böhmer warnt vor einer "äußerst beunruhigenden und fatalen Entwicklung in Europa"

Die Vorsitzende des Forschungsausschusses im Bundestag, Ulrik Flach (FDP), meinte hingegen, sollt es den Forschern gelingen, Therapie gegen Parkinson, Alzheimer und Diabetes zu entwickeln, könnte man diese deutschen Patienten nicht vorenthalten. "Unethisch ist es, einen Patiententourismus zu fördern, damit man im eigenen moralischen Elfenbeinturm bleiben kann", sagte sie.

R.Kiehl: So vergrößert man den Riß --- kein weiterer Kommentar! Siehe dazu die Artikel und Dateien unter www.rki-i.com, daß den FDP-Politikern irgendetwas fehlt, ist inzwischen reichlich bekannt...vielleicht sollten diese anfangen an sich einige Klonexperimente durchzuführen – vielleicht hilft es ja, was allerdings in diesem deren fortgeschrittenen Stadium leicht zu bezweifeln ist... An FDP-Embryonen kann es möglicherweise etwas helfen4.August 2004:Babys können alle Sprachen

Besondere Auffassungsgabe dem Menschen in Wiege gelegt

Baierbrunn. (AP) Bis zum Alter von rund zehn Monaten sind Babys Universalsprachler. In dieser Phase können sie sämtliche Laute unterscheiden, die in den rund 5 000 Sprachen weltweit gesprochen werden, wie das Apothekenmagazin "Baby und die ersten Lebensjahre" mitteilte. So kann etwa ein japanischer Säugling im Gegensatz zu seinen Eltern die Buchstaben "r" und "l" auseinander halten. Mit etwa zehn Monaten verliert sich diese Gabe zu Gunsten eines besseren Verständnisses für die Laute der Muttersprache. Neue Erkenntnisse über die Sprachentwicklung sprechen dafür, dass man mit Babys durchaus in der "Ammensprache" kommunizieren sollte, wie die Zeitschrift berichtet: Dabei sollte man die Stimme heben, kurze, einfache Sätze mit leichten Abwandlungen wiederholen und einzelne Wörter übertrieben betonen. Aus dem Strom der Laute fischen sich die Babys Silben und Wörter heraus, die sich nach und nach zur Sprache vervollständigen.

zurück