Landshuter,Straubinger, 9.August 2004
Massensterben wegen Ozonloch
Nach jüngsten Forschungsergebnissen haben massive Vulkanausbrüche vor rund 250 Millionen Jahren zur Zerstörung der Ozonschicht und damit zum bisher größten Massensterben in der Geschichte der Erde geführt. Damals seien rund 90 Prozent aller Lebewesen auf dem "Blauen Planeten" ausgestorben, berichtet das Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS.
Der Paläobotaniker Henk Visscher von der Universität Utrecht in den Niederlanden hat fossile Sporen von Bärlappgewächsen in Ostgrönland untersucht und dabei entdeckt, dass diese Sporen nicht verteilt waren, sondern zusammenklebten. Die unvollständige Entwicklung von Fortpflanzungszellen weist nach Ansicht des Wissenschaftlers auf eine Schädigung des Erbgutes hin.
Der Experte nimmt an, daß diese Schädigung durch UV Strahlung entstanden ist. Große Vulkanausbrüche im heutigen Sibirien haben, so glaubt Visscher, die Ozonschicht der Erde durch giftige Gase zerstört, so daß die Strahlung ungehindert auf die Erdoberfläche gelangen konnte. Die erhöhte UV-Strahlung habe daraufhin zu genetischen Defekten geführt, die schließlich das Massensterben ausgelöst hätten.
Das Massensterben an der Grenze von Perm und Trias wird von den Paläontologen als Übergang vom Erdaltertum zum Erdmittelalter bezeichnet. Über einen Zeitraum von zehn Millionen Jahren hat sich das Leben auf der Erde völlig verändert. Experten diskutieren auch darüber, ob die Auslöser dafür in Kometeneinschlägen zu suchen sind. Fest steht hingegen, daß sich das Klima auf der Erde verändert hat und daß zwischen 75 und 90 Prozent aller Lebewesen ausgestorben sind.
Das nächstfolgende Massensterben am Ende der Kreidezeit vor rund 65 Millionen Jahren führte zum Aussterben der Dinosaurier. Damals sind aber nach Angaben der Forscher weit weniger Lebewesen ausgestorben als bei der Katastrophe vor 250 Millionen Jahren. (pte)
Kommentar R.Kiehl: Siehe dazu bitte die Dateien unter www.rki-i.com, Publikationen und Materialien (Powerpoint, Katalysator verantwortlich für Ozonloch, Genetische Defekte,...)