VDI, 29.Oktober 2004

Phantomschmerzen

Viele unbewiesene Zahlen im Gesundheitswesen" hat Norbert Klusen, Chef der Technikerkrankenkasse (TK), ausgemacht. Er widerspricht der Behauptung, durch die Einführung einer Kopfpauschale, die vom Lohn abgekoppelt ist, würden 1 Mio. Arbeitsplätze geschaffen. In einer Untersuchung, die von der TK in Auftrag gegeben wurde, haben Forscher des Berliner Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung herausgefunden, dass die Gesundheitskosten die deutschen Unternehmen weit weniger belasten, als oft behauptet wird. Zwar machten die Gesundheitsaufwendungen 10 % der Arbeitskosten aus, doch liege der Anteil an den Gesamtkosten der Unternehmen nur bei 3 %. In der chemischen Industrie sind zwischen 1995 und 2000 die Gesundheitskosten um 11 % gesunken, während die Beschäftigung stagnierte. Im Fahrzeugbau ist die Beschäftigung gewachsen, genauso wie die Gesundheitsausgaben. Auch in der Schweiz hat die Kopfpauschale nicht zu mehr Beschäftigung geführt. Gestiegen sind dort lediglich die Pauschale und der Sozialausgleich für Bedürftige. has

 

Landshuter,Straubinger, 30.Oktober 2004

Gesundheitsgipfel der Union in München

Berlin/München. (dpa) Der Unions-Streit über eine Gesundheitsreform geht nach heftigem Tauziehen über einen neuen Termin nun doch in die zweite Runde. CDU und CSU haben sich nach Informationen vom Freitag darauf verständigt, an diesem Sonntag in München erneut zu beraten. Wie in Berlin weiter bekannt wurde, soll danach noch ein weiteres Treffen auf der Suche nach einem Kompromiss stattfinden. Mehrere Tage lang war der Sonntag-Termin umstritten, weil die von beiden Parteien eingesetzten Experten mehr Zeit mit ihren Modell-Rechnungen benötigten, hieß es.

CSU-Generalsekretär Markus Söder sagte der dpa in München: "Es gibt Ansatzpunkte für eine Einigung". Bei dem zweiten Expertengespräch gehe es vor allem um die Finanzierung des sozialen Ausgleichs. "Für die CSU bleibt das Ziel: kleines Einkommen, kleine Prämie, großes Einkommen, große Prämie."

Die CDU plädiert für einen Systemwechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung hin zur Einführung einer Gesundheitsprämie.

R.Kiehl: Siehe dazu bitte die Kommentare und Diskussionsbeiträge unter www.rki-i.com (Publikationen und Wirtschaft/Invest)

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