Straubinger, 24.03.06
Rund 1300 Zuschauer sahen die Sterne lügen
Further Volkatheater auch heuer ein riesiger Erfolg – Schmatz: Nur positive Resonanzen

Furth im Wald. (t1) Lange vor der Premiere des Stücks sind alle regulären Vorstellungen ausverkauft. - Der Traum eines jeden Theaters, Vorschusslorbeeren, welche das Further Volkstheater mit den Bayreuther Nibelungen-Spielen gemein hat. So verwundert es nicht, dass Regisseur Max Schmatz auch heuer die dreiwöchige Saison des Further Volkstheaters mit einer hervorragenden Bilanz beenden kann: Die sieben Aufführungen von "Wenn die Sterne lügen" - davon zwei Zusatzvorstellungen - sahen rund 1300 Zuschauer. Mehr geht in diesem Zeitraum im Bay-Saal nicht.

"Eine Steigerung ist nicht mehr möglich. Es ist sehr gut gelaufen. Mehr kann man von einer Produktion nicht erwarten. Irgendwann muss man auch aufhören", betont der Regisseur. Warum das Further Volkstheater seit Jahren so beliebt ist, kann Max Schmatz selbst nicht genau sagen. Die Gründe sind vielschichtig: Zum einen ist da sicherlich die Wahl des Stückes, das nach dem Geschmack des Publikums maßgeschneidert ist. Allein schon der Name des Autors Toni Lauerer spricht für Qualität. Aus diesem Grund hofft Schmatz, dass der weit über die "Weißwurstgrenzen" hinaus bekannte Further Humorist und Standesbeamte speziell einmal für das Further Volkstheater ein Stück schreibt. Doch wann genau, das kann der Regisseur noch nicht sagen.

An 115 Tagen auf der Bühne

Zum anderen ist es aber auch die Besetzung der Rollen. Diese sind auf die Akteure regelrecht zugeschnitten; jeder der Darsteller habe sich darin wohl gefühlt, seine Rolle gelebt. Und das sei im Publikum auch spürbar gewesen. Vor allem aber ist es das große Engagement, das seine Mannschaft an den Tag legt. Rechnet man die Proben und Auftritte von Volkstheater und Waldbühne zusammen, standen die Akteure an 115 Tagen auf der Bühne. Und das ist ein Laienensemble eine ganz beachtliche Leistung.

Nicht enthalten sind die unzähligen Stunden kleinerer Leseproben wie auch die der Vorstandschaftsarbeit. Und trotzdem mangelt es dem Ensemble um Max Schmatz längst nicht an Elan. Im Gegenteil: Kaum war das Volkstheater vor rund einer Woche vorbei, traf man sich in dieser Woche bereits zweimal zu Besprechungen für den "Schwarzen Kristall " und "Die drei Rätsel des Feuerfalken", die beiden Stücke, die im Sommer auf der Waldbühne gezeigt werden. "Das geht nahtlos weiter", betont Schmatz und versichert, dass es trotz des rasanten Tempos von Seiten seiner Darstellertruppe keine Klagen gebe. "Die sind mit Feuereifer bei der Sache."

Bei diesen beiden Märchen handelt es sich um die Stücke, welche vor rund zwölf Jahren der Further Waldbühne zu ihrem großen Durchbruch verholfen hatten. Es sind moderne Märchenstücke, die relativ wenig kennen, die jedoch einen "unheimlich großen Hintergrund" besitzen. Hoffnung, Liebe und das Lachen, Fähigkeiten, die viele Menschen verloren haben, bilden die Botschaft der beiden Geschichten. Gerade im "Schwarzen Kristall" werde deutlich, dass es wichtig ist, seinem Herz zu folgen, weniger seinen Augen.

"Der gute Geist der Waldbühne"

"Das werden zwei herrliche Inszenierungen", prophezeit der Spielleiter. Die beiden Stücke werden völlig neu einstudiert und mit ganz anderen Kulissen versehen als vor zwölf Jahren. So erstellt derzeit der Glasbaumeister Franz Stoiber einen schwarzen Kristall aus Plexiglas, der ein Farbenspiel ermöglicht. Aber auch für das Further Volkstheater konnte Schmatz heuer auf handwerkliche Hilfe von außerhalb der Spielgemeinschaft bauen. Malermeister Gerhard Decker schuf in hervorragender Weise ein neues Bühnenbild.

Doch zurück zum Ensemble selbst. Fünf verschiedene Theaterstücke im vergangenen Jahr, drei heuer - das erfordert natürlich einen enormen Zeitaufwand. Wie Schmatz weiß, opfert jeder Akteur im Schnitt rund zwei Wochen Urlaub alleine für die Waldbühne. Hinzu kommen noch die unzähligen Stunden nach Feierabend und am Wochenende. Warum? Das weiß der Spielleiter selbst nicht. "Ich glaube, dass es der gute Geist der Waldbühne ist. Ich kann mir das gar nicht anders erklären", meint er schmunzelnd. Die Spielgemeinschaft sei von einem unheimlichen Zusammenhalt geprägt; jeder ordne sich dem Ziel "Waldbühne" unter. Es komme zu keinerlei Reibereien, Starallüren und nennenswerten Problemen, versichert der Vater der neuen Further Waldbühne. Schmatz: "Das kommt mir manchmal wirklich selbst unheimlich vor.."

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